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01. Juni 2011 / KEINE KOMMENTARE

Im-Auge-des-Betrachters

Viele denken, sie müssten die spektakulärsten Motive für ihre Werke finden, die es gibt. Nur das verspricht Außergewöhnliches. Doch wie hat Sigfried Giedion treffend bemerkt?

»Auch in einem Kaffeelöffel spiegelt sich die Sonne.«

Die Kunst ist, aus dem Gewöhnlichen etwas Außergewöhnliches zu schaffen. Doch wie stellt man das an?

Wenn ich Bilder von Künstlern anschaue, die ich bewundere, kommt es mir so vor, als blicke ich in einen klaren, sternenübersäten Nachthimmel; ich fühle mich klein und unbedeutend. Es werden Gefühle in mir geweckt, die sich beim Betrachten meiner eigenen Bildern nicht bei mir einstellen. Und plötzlich ist alles, was ich selber produziere, durchschnittlicher Mumpitz für die Tonne.

Deprimierend, so was!

Ich kann noch so zufrieden mit meiner Arbeit sein, ich habe überhaupt keinen Einfluss darauf, wie diese auf andere wirkt. Aber im Grunde sollte es mir völlig egal sein.

Das ist nämlich wie beim Kitzeln: Tut man es bei sich selber, bleibt das Lachen aus.

Tatsache ist: setzt man 100 Künstler vor einen Apfel, kommen 100 verschiedene Bilder dabei heraus. Und mag die Qualität dieser Werke auch von schlecht bis genial reichen, etwas werden sie alle gemeinsam haben: Einzigartigkeit. (Hier wird das ganz wunderbar demonstriert)

Man sollte nicht allzu viel Gedanken darüber verschwenden, was man zeichnet, schreibt oder singt. Vielmehr sollte man sich darauf konzentrieren, wie man etwas darstellt. Nämlich einzig und alleine aus der eigenen Sicht. Denn das sieht niemand anders so.

Und das ist doch auch schon außergewöhnlich.