Mit ‘Claudio Del Principe’ getaggte Artikel

19. Dezember 2015 / KEINE KOMMENTARE

Campari-Bar-Basel

Ein spontaner Ruf von Claudio lockte mich zur Signierstunde des wunderbaren Andy Fischli (den ich im Ausgezeichnet! portraitiert habe). Danach zog es uns in die Campari Bar zur launigen Geschwätzigkeit. Obwohl ich heute aber sowas von keine Lust zum Zeichnen hatte, zwang ich mich dabei trotzdem zu einer kurzen Kritzelei. Und so belanglos diese skizzierte Winzigkeit auch sein mag, sie hat mir wieder mal klar gemacht, dass jeder Tag, den wir erleben dürfen, nur ein einziges Mal existiert und dann für immer verschwindet.

Und diesen hab ich damit ein klein wenig festgehalten.

02. März 2015 / 3 KOMMENTARE

Ich koche gerne und ich esse gerne.

Wobei ich Letzteres viel besser beherrsche als Ersteres. Was das Kochen angeht, so verhält es sich bei mir wie mit Arzt und Apotheker: Der Arzt stellt ein Rezept aus, der Apotheker hält sich dran. Und ich bin kochtechnisch ganz klar Apotheker; ohne Rezept geht bei mir fast gar nix. Bei mir gibt es gewöhnliche und wortwörtliche Hausmannskost.

Umso besser, wenn man einen guten Freund hat, der sich mit Kochen so richtig auskennt. Und noch besser wird’s, wenn dieser Freund einen auch noch zum Geburtstag mit einem 8-Gänge-Menü überrascht.

Claudio Del Principe ist ein anonymer Koch, also süchtig nach Kochen. Sein Blog gehört zu den erfolgreichsten Foodblogs im deutschsprachigen Raum und mit seinen sehr unterhaltsamen Kochbüchern erobert er mittlerweile auch die Buchbranche. Kein Wunder, ist er ja auch noch erfahrener Werbetexter. Und mit seinem Hang zu italienisch mondänem Lebenstil erfüllt er überdies auch noch alle Kriterien des klassischen Lebemannes. Christian Grey ist ein blassgrauer Himbeertoni dagegen.

Darum beschloss ich, den mediteran geplanten Abend nicht mit Fotos, sondern mit meinem Skizzenblock festzuhalten. Das hat definitiv mehr Schick, dachte ich. Claudio lieferte also mit seinen Kochtöpfen den Gaumenschmauß, ich mit meinen Farbtöpfen den Augenschmauß (für den Ohrenschmauß war John Barry zuständig).

Das Erlebte zu zeichnen – statt zu fotografieren – hat beinahe etwas Meditatives; man lässt sich Zeit für’s Motiv, lernt es besser kennen und es drückt sich besser ins Gedächtnis ein. Und sich kritzelnd ans Servierte zu pirschen machte für mich das Essen auch gleich viel geschmackvoller (übrigens hier zu bestaunen).

Apropos Pirschen. Der Abend hatte für mich auch etwas von einem Testlauf. Claudio und ich planen nämlich, das Ganze vielleicht zu wiederholen, aber auf einem mehr – sagen wir – archaischen Terrain. Aber zu viel möchte ich an dieser Stelle auch nicht verraten, da die Idee über ein Gedankenspiel noch nicht hinausgewachsen ist.

Anfangs hoffte ich, höchstens zwei oder drei Blätter voll zu kriegen. Da ja zu jedem Gang auch antständige Tropfen kredenzt wurden, fürchtete ich nämlich, mit der Zeit in beschwippste Trägheit zu verfallen. Zu meiner Verblüffung ließ mich die Lust am Zeichnen aber genau so wenig los wie die Lust am Essen. Claudio lieferte ja auch ständig neue Motivationsköstlichkeiten auf meinen Teller. Es wurde also ein perfekter Abend mit viel Geplauder, Gelächter und einem kreativ genussvollen Sättegefühl. Ein Fest für alle Sinne, wahrhaftig.

Großer Dank, Claudio!

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