Journal
«
»
IN DER POSTKARTE

Sankt-Gallen-ALetzte Woche war ich in Sankt Gallen auf Lesetour. Ich kannte das Städtchen nicht, war also umso überraschter, als ich auf dem Weg zu meinem Hotel entdecken durfte, dass es sich dabei um einen unglaublich lieblichen Ort handelt. Was lag also näher, als das Skizzenbuch zu zücken und das Idyll während der freien Zeit zwischen den Lesungen festzuhalten.

Die Lesungen fanden auch in einigen Gemeinden rund um Sankt Gallen statt. leider war das Wetter am ersten Tag (in Wil) etwas skizzenfeindlich (was man an den Tropfen erkennen kann). Außerdem brüllte mich ein armer Tropf an, in dessen Kopf auch Niederschlag herrschte. Seine Stimme war vom Geschrei schon ganz heiser und klang wie das Nebelhorn eines alten Bodenseeschleppers. Keine Ahnung, was er da brabbelte. Und das Einzige, was ich verstehen konnte, waren derbe Fluchwörter.

WilDann herrschte aber unerwartet schöner Sonnenschein. Die einzige Schwierigkeit war, sich für ein Motiv zu entscheiden, denn damit geht Sankt Gallen wirklich verschwenderisch um.

Sankt-Gallen-2Morgen früh beim Kaffee, wenn keine Zeitung herum liegt, ist man froh, wenn man durch das Fenster den Leuten zugucken kann, wie sie sich für die kommenden Stunden rüsten.

Sankt-Gallen-3Und das Folgende ist der große Vorteil, wenn man zeichnet. Die Sankt Galler Stiftsbibliothek ist eine historische Augenweide. Und wie es bei solch alten Gemäuern nun mal so ist, darf man darin weder Fotografieren noch Filmaufnahmen machen. Zeichnen aber ist explizit erlaubt (man bekommt an der Kasse sogar Papier und Stifte!). Am Ende waren aber in der Bibliothek geschätzte 200 Touristen, so dass ich dann doch früher als gehofft wieder abziehen musste. Immerhin reichte es für drei Skizzen.

Sankt-Gallen-4-A

Ja, ich hab es in Sankt Gallen genossen und hoffe, dass ich nächstes Jahr gute (Post)karten habe, dort wieder auf Lesetour gehen zu dürfen.

Tags: , , , , , ,


  1. Lew 12:41 am 21.Mai 2013

    sieht paradiesisch aus, ein sauberes, geschäftiges Städchen. Da kann auch der niedergeschlagene Typ nicht gegen anstinken.

    die Mumie (?) gefällt mir besonders gut 🙂


  2. Gallion 12:41 am 29.Mai 2013

    hallo boris,
    sehr fein! 🙂 bist du dieses jahr auf dem comicfestival in münchen?

    lg sascha


  3. Boris 12:41 am 29.Mai 2013

    @Lew: Danke! Ja, es ist wirklich heidimäßig dort. Und es handelt sich wirklich um eine Mumie. Ist wahrscheinlich von dem vielen Lesen dahingesiecht.

    @Gallion: Jau, danke vielmals! Leider reicht es mir dieses Jahr nicht nach München. Aber so weit ich weiß, ist der Beni zugegen.

    Viele liebe Grüße

    Boris


  4. Fabiah 12:41 am 6.August 2013

    Aye! So nice!! 🙂 Sag mal….wenn Du die Zeichnungen erst tuschst…was hast Du denn für einen Tuschestift, dass er beim Aquarellieren nich verläuft?


  5. Boris 12:41 am 7.August 2013

    Danke vielmals! Was den Tuschestift betrifft, so benutze ich eigentlich nix außergewöhnliches. Die Dinger heißen: „PITT artist pen“ von Faber Castell.

    Viele liebe Grüße

    Boris


  6. Fabiah 12:41 am 9.August 2013

    Wie was wo?? Die hab ich ja auch noch rumfliegen! UNFASSBAR! …und da einfach mit Aquarell drüber??
    OH GOTT! Das muss ich morgen unbedingt ausprobiern. Dankeeeeh!


  7. Fabiah 12:41 am 28.August 2013

    OH GOTT!
    Du hattest recht…
    es GEHT! Danke!!!


  8. Boris 12:41 am 28.August 2013

    Danke, freut mich, dir geholfen haben zu können!

    Viele liebe Grüße

    Boris


  9. LESERLICH » Boris Zatko 12:41 am 15.Oktober 2013

    […] Bald fängt bei mir die Lesungs-Saison an. Und dieses Jahr hatte ich einen besonders schönen Einstieg, denn ich durfte das Titelbild der Lesebroschüre der St. Galler Lesewoche 2014 gestalten, an der ich ebenfalls wieder teilnehmen werde. Darauf freue ich mich besonders. Warum? Guck hier! […]


Kommentar hinterlassen