Journal
30. September 2009 / 3 Kommentare

Hereinspaziert

Vorhang auf für Anna Fink!

Es ist also vollbracht, die Neugestaltung der Buch-Seite ist fertig! Endlich am Ziel, die Reise kann also beginnen. Ich hatte zwar bereits eine fertige Seite, aber als die Trilogie vom Baumhaus-Verlag übernommen wurde, änderte ich ja die komplette Buchgestaltung. Also musste ich zwangsläufig auch den Internet-Auftritt anpassen. War zwar eine Menge Arbeit, die aber großen Spaß gemacht hat. Gut, das eine oder andere Problem gibt es noch zu lösen (wie zum Beispiel die Downloads – Urgs! Man verzeihe mir diesen kleinen Ausrutscher!), aber das wird rasch erledigt. Hauptsache, das Ding läuft an!

Ich hoffe, euch gefällt ’s!

28. September 2009 / 16 Kommentare

Besetzungscouch

Comic-Schaffende schrammen oft an der Schizophrenie vorbei. Das liegt nicht daran, dass sie einsam in ihrem Atelier ihrer Leidenschaft frönen, sondern, weil sie Autor, Regisseur, Requisiteur und was weiß ich noch alles in einem sind. Das klingt verwirrend, ist es mitunter auch. Das merke ich zurzeit daran, dass ich gleich an mehreren Projekte gleichzeitig arbeite. Während ich an der Fortsetzung von Anna Fink schreibe (der Internet-Auftritt wird in den nächsten Tagen endlich aufgeschaltet), findet auf meinem Zeichenblock die Charakterauswahl für meine Comic-Adaption von „Das Wirtshaus im Spessart“ und meinem Bilderbuch „Lenas Insel“ statt. Die Projekte sind sehr verschieden, und darum tummeln sich auf der Besetzungsliege Figuren herum, die gegensätzlicher nicht sein könnten, was mir die Übersicht nicht gerade einfach macht.

Figurenfindung für Comics und Bilderbücher ist um einiges härter als das Gegenstück im realen Leben, können sich die gezeichneten Figuren ja mit körperlichen Reizen keinen Vorteil bei mir verschaffen. Darum muss eine Figur in ihrer Rolle völlig überzeugen. Andererseits birgt das Entwerfen einer Figur auch eine große Gefahr, der sich viele Zeichner nicht wirklich bewusst sind. Und dass ist die Gefahr der Evolution.

Hat man sich nämlich für eine Figur entschieden, sollte man es tunlichst vermeiden, sofort mit dem Zeichnen der Geschichte zu beginnen. Das Zeichnen eines Albums im Umfang von 40 bis 60 Seiten dauert etwa ein Jahr, und während dieser Zeit kann sich vieles verändern. Und am allermeisten die Figuren. Es gibt nichts Schlimmeres, als dass die Figuren auf der letzten Seite völlig anders aussehen als auf der Ersten.

Wie kann man das vermeiden? Indem man vor der eigentlichen Geschichte die Evolution der Figur abschließt. Konkret heißt das, man sollte die Figuren so oft wie es nur geht in den verschiedensten Situationen zeichnen. Dadurch werden sie lebendig und finden ihre endgültige Form. Das ist natürlich aufwendig, anstrengend und manchmal auch schlicht langweilig. Aber die Mühe lohnt. Am Ende kennt man seine Figuren in und auswendig und kann sich völlig auf die Umsetzung der Geschichte konzentrieren. Tut man dies nicht, tanzt einem die Figur auf dem Bleistift rum. Und dafür hat man als Comic-Schaffender nun wirklich keinen Nerv, gibt es doch so vieles, um was wir uns ja auch noch kümmern müssen. Und sei es nur, seine eigene Identität zu bewahren.

17. September 2009 / 8 Kommentare

Geistesblitz

Woher kommen deine Ideen?

Diese Frage höre ich immer, sobald sich ein Gespräch um meinen Beruf dreht. Meine Antwort lautet dann manchmal, dass ich zweimal im Jahr nach Ideenien reise und mir dort einen Vorrat an Ideen fange, denn ich habe auf diese Frage keine Antwort. Aber auch wenn mir Günther Jauch beim Stand von 500’000 Euro diese Frage stellen, und ich noch über alle Joker verfügen würde, ich würde mich sogar weigern, die Antwortmöglichkeiten zu sehen. Warum? Das soll die folgende kleine Anekdote klären.

Als ich klein war, habe ich mal einen Zeichentrickfilm aus der genialen Schmiede Kratky Film Praha (heißt übersetzt „Kurzer Film Prag“) gesehen, in dem es um einen einsamen Mann ging, der eines Tages herausfindet, dass er fliegen kann, einfach so. Daraufhin lässt er seinen Gefühlen freien Lauf, stellt mit seiner Fähigkeit einige verrückte Dinge an und wird glücklich. Natürlich bleibt so etwas nicht lange verborgen, und als er erwischt wird, schickt ihn die Obrigkeit in einen Flugkurs, wo er korrektes Fliegen lernen soll. Natürlich verlernt er es dann und fristet daraufhin wieder ein bedeutungsloses Leben.

Mich hat das damals sehr beeindruckt. Und immer, wenn mir heute die Eine Million Euro Frage gestellt wird, denke ich an diesen Film zurück und antworte voller Überzeugung: Ich weiß es nicht!

Zu groß ist meine Angst, dass ich, falls ich darüber nachdenke, woher ich meine Einfälle kommen, keine mehr haben würde. Ich vertraue einfach darauf, dass mir die Ideen nie ausgehen werden und überlasse anderen die Antwort.

Also liebe Leute, ihr braucht mir diese Frage nie mehr zu stellen. Und überhaupt: Nicht jede Frage braucht auch eine Antwort.

Übrigens hier ein Beispiel für einen Film der Kratky Film Praha. Die Qualität ist grauenhaft, aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass nur noch Mist in HD verfügbar ist. Der Film ist eine der frühesten Erinnerungen meiner Fernsehguck-Vergangenheit. Ich war überwältigt, als ich ihn gefunden habe. Hoffentlich bringen die Jungs der Kratky Film Praha mal eine DVD heraus, die haben einen Riesenschatz in ihren Archiven. Ihre Filme sind alle unheimlich, geheimnisvoll, grotesk und einfach nur genial.

Noch ein kleiner Hinweis: Wenn alles klappt, dann wird nächste Woche endlich der neue Internet-Auftritt von Anna Fink aufgeschaltet. Ein schöner Ausblick. Und mögen euch die Ideen nie ausgehen!

Fernweh

11. September 2009 / 6 Kommentare

In-der-Ruhe

Was ich an Filmen mag, sind die Bewegungen der Schauspieler. Selbst in den stressigsten Szenen wirken ihre Handlungen bewusst und wohl durchdacht. Natürlich ist so eine Körper- und Geistesbeherrschung das Resultat akribischer Vorbereitung, aber trotzdem versuche ich, mir daran ein Beispiel zu nehmen. Warum? Nun, weil ich einerseits tollpatschig bin (es grenzt an ein Wunder, dass ich mir noch nie einen Zeh gebrochen habe, so oft wie ich die an Tischbeine stoße), und andererseits, um die Umsetzungen meiner Ideen in bewusstere Bahnen zu lenken.

Dazu mahne ich mich zur Langsamkeit. Ich zügle meinen Drang, auf der Stelle an meinen Schreibtisch zu hetzen und loszulegen. Die Gefahr, dass ich mit einer zu übermutigen Realisierung einer Eingebung die Kreativität verscheuche, anstatt ihr Zeit zu geben, wie ein Hefeteig aufzugehen, ist zu groß. Also gehe ich erst mal mit der Idee schwanger und lasse sie wachsen. Das ist verdammt anstrengend, aber es lohnt sich. Denn wenn die Idee richtig reif ist, setzt sie sich fast von alleine um.

Zeichnen-1

Konfuzius hat mal gesagt: »Such dir einen Beruf, den du liebst, und du wirst dein Leben lang nicht arbeiten.«

Da hat der Gute wirklich Recht, und ich bin unsagbar froh darüber, das Glück gehabt zu haben, dass meine Leidenschaft auch wirklich mein Beruf geworden ist. Ich kann mir wirklich fast nichts Schöneres vorstellen, als mich in mein Atelier zurückzuziehen und loszulegen. Früher hatte ich deswegen tatsächlich ein schlechtes Gewissen, denn wenn ich an einem Fest Unbekannten von meinem Beruf erzählt habe, war ein gewisser Neid häufig zu spüren – ich habe dann manchmal einfach gesagt, ich sei Kaufmännischer Angestellter, das ersparte mir bohrende Fragereien und Missgunst. Aber es passierte auch, dass ich anfing, mir selber Steine in den Weg zu legen, nur damit ich auch mal sagen konnte: »Heute war wieder mal ein Scheißtag im Büro!« Das ließ ich aber bald bleiben. Mir geht es blendend, und dazu stehe ich!

Jetzt bin ich ein wenig abgeschweift, aber das hat seinen guten Grund. Kreativ zu sein heißt für mich, sich völlig vom Alltag zu lösen und sich komplett einer Idee hinzugeben. Das wird einem oft ziemlich schwer gemacht – vor allem in diesen Breitengraden –, und es war für mich ein hartes Stück Arbeit, bei der Umsetzung einer Idee nur noch auf mich zu hören. Die äußeren Einflüsse der Gesellschaft, in der man lebt, sind prägender, als sich so mancher eingestehen will. Und wir leben in einer Gesellschaft, in der einfach alles rasend schnell gehen muss. Da bleibt einiges auf der Strecke. Ich arbeite zwar schnell und effizient, aber eben mit Bedacht und Ruhe.

Zeichnen-2

Jeder Mensch hat sein Tempo. Manchmal geschieht es, dass mir das Zeichnen fremd vorkommt, nicht vertraut. Das liegt daran, dass ich mein Tempo nicht einhalte. Ich erkenne mein Tempo am Widerstand des Papiers, wenn mein Stift darüber streicht, und am Geräusch, das dabei entsteht. Auch erkenne ich es, wenn ich plötzlich im Motiv eintauche, es beinahe fassbar und lebendig wird. Mein Atem wird gleichmäßig und eine wohlige Ruhe umgibt mich. Ein Gefühl völliger Entspannung, aus der schwer wieder rauszufinden ist.

Denn natürlich holt der Alltag einen wieder ein, spätestens dann, wenn der Einkauf, das Aufräumen und sonstige Verpflichtungen vor der Tür stehen. Aber bis dahin habe ich mich in ein schönes Motiv gezeichnet (oder geschrieben), ganz langsam und bewusst.

Ich bin froh darüber, dass mir das immer besser gelingt. Fast wie im Film.

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02. September 2009 / 17 Kommentare

Freunde

Wann wart ihr das letzte Mal allein?

Das ist heutzutage fast unmöglich. Heute muss man alles teilen, sei es noch so bedeutungslos. Und wehe, man tut es nicht!

Wenn ich nicht mindestens 5000 Freunde habe, verliere ich mein Gesicht, wenn ich nicht das Neueste sogleich von den Dächern zwitschere, droht mir eine Vogelattacke hitchcockschen Ausmaßes, und wenn ich keinen eigenen Zweit-Platz im Netz habe, dann habe ich dort ohnehin nix verloren.

Ich bin ja ein ziemlicher Technik-Narr und neuesten medialen Fort- und Rückschritten manchmal sogar viel zu offen eingestellt. Aber sobald ich zugebe, dass ich weder auf Facebook, Twitter und nicht einmal auf MySpace präsent bin, sieht man in mir nur noch den rückständigen Neandertaler. Aber Himmel, warum brauche ich 5000 beste Freunde? Wer möchte wissen, dass ich gestern mein kurzärmeliges Oberteil wieder einmal verkehrt herum getragen habe? Und weshalb brauche ich neben diesem Auftritt noch einen Platz im Internet – ich bin doch nicht schizophren! Zugegeben, das hat manchmal durchaus seine Berechtigung, aber ich schaue dem Trubel lieber von Außen zu, denn ohne geht es nämlich auch ganz prima.

Gut, ganz so drastisch wie mein guter bayrischer Zeichner-Kollege Franz Gerg, der ohne Computer und Telefon in einer einsamen Hütte auf der Alm arbeitet, bin ich dann auch wieder nicht. Aber wir leben in einer Zeit, in der wir die Mittelmäßigkeit feiern, und dort ist man ja schnell dabei, denn dabei sein wollen alle. Ich weiß nicht genau, warum. Wahrscheinlich, weil der Mensch ein Herdentier ist. Aber alle schreien nach Individualität, nur Bitte schön unbedingt zusammen.

Ich für meinen Teil genieße die Zeit, in der ich ganz alleine bin, denn manchmal bin ich selber für mich die beste Gesellschaft. Nur, damit ihr ’s alle wisst!

24. August 2009 / 6 Kommentare

Fussballhelden-Gold

Es ist wieder Zeit für Helden. Für Fußballhelden, um genau zu sein. Allerdings frage ich mich, was am Fußballspielen so heldenhaft sein soll. 22 Jungs fetzen sich um eine Kugel, und die Zuschauer fiebern mit, als ginge es um ihre Existenz. Na, ja!

Und dann das ewige Gejaule! Peinliches Jammern, sobald man ein bisschen angerempelt wird, sinnloses Protestieren bei Schiedsrichterentscheidungen, die ja sowieso nie zurück genommen werden, ständiges Rausreden bei schwachen Leistungen, dass man in letzter Zeit ja ach so viele Partien bestreiten musste. Ich frage mich langsam, weshalb eigentlich nie solche Proteste aus anderen Sportarten zu hören sind. Eishockey und Tennis zum Beispiel. Die rattern ein ungemein dichteres Pensum ab, heulen tun sie trotzdem nicht. Aber Fußballer sind die Helden, klar!

Man merkt, ich bin Fußballfan.

Darum fiel es mir am Ende dann doch nicht ganz so schwer, die Herren Carlos und Maradona in ein heldenhaftes Licht zu rücken.

16. August 2009 / 18 Kommentare

Rosenkavalier

Mein Ältester hat den Dreh mit dem Dankeschön langsam raus. Er holt sich die Sache, die er möchte und sagt dann Dankeschön. Ziemlich gewieft, muss ich schon sagen. Das Bitte davor kriegen wir auch noch hin, da bin ich zuversichtlich.

Aber ich möchte mir an meinem Ältesten ein Beispiel nehmen und mich hier und jetzt bei all denjenigen bedanken, die mir bei der Anna Fink – in welcher Form auch immer – geholfen haben. Es waren derer so viele, dass ich wohl unmöglich alle namentlich aufzählen kann. Deshalb ist die Blume des Dankes entsprechend mächtig.

Ein weiterer Anlass für mein Dankeschön ist das Schaufenster einer Buchhandlung, in der ich mein Buch entdeckt habe. Gut, zugegeben, ich werde dort im September eine Lesung halten, trotzdem hat es für mich symbolischen Charakter. Nach all den Jahren, von der Niederschrift der ersten Ideen bis hin zur Verlagsfindung, ist das Buch endlich am Ziel angelangt: in einer Buchhandlung. Damit ist die Reise meines Buchprojekts endlich abgeschlossen. Aber die Koffer bleiben gepackt, denn ich bleibe – wie ich hoffe – noch lange unterwegs.

Anna-im-Schaufenster

11. August 2009 / 2 Kommentare

Tee-zu-Babel

Die Menschheit ist dem Untergang geweiht, klar. Aber ich zwinge mich zur Hoffnung, was mir jedoch immer schwerer fällt.

Die folgende Situation soll das veranschaulichen. Eigentlich müsste ich ja dankbar darüber sein, dass mir eine solche Geschichte widerahren ist, denn so brauche ich mir nichts aus den Fingern zu saugen. Aber eben …

Ich wollte mir in einem international bekannten Kaffeehaus ein belegtes Brot gönnen. Man kennt ja mittlerweile meine Abneigung gegenüber Anglizismen, und ich kann nicht anders, als englisch betitelte Waren in Deutsch zu bestellen. Der Dialog gestaltete sich wie folgt:

»Was hätten Sie gerne?« Immerhin lächelte die Angestellte erwartungsfroh.
»Ein Truthahn-Käse-Brot.«, sagte ich ebenfalls lächelnd.
»Ein was?«
»Ein Truthahn-Käse-Brot!«
Sie blickte leicht verwirrt auf die Theke. »Äh … Ich glaube, das haben wir nicht.«
Ich hatte nichts anderes erwartet und zeigte mit dem Finger auf das gewünschte Brot. »Doch, haben Sie.«
Sie blickte mich tatsächlich tadelnd an, fast schon so, als sei ich ein kleines Kind. »Ach, das Turkey ’n‘ Chees Sandwich. Na, sagen Sie das doch gleich!«
»Das habe ich.«
Während sie das Brot aus der Theke nahm, habe ich Blut geleckt und wollte herausfinden, wie nahe ich das Ganze zur Spitze treiben könne. Also sagte ich: »Und dann hätte ich gerne noch einen Milchtee.«
»Also, das haben wir ganz sicher nicht.«
»Wirklich?«
Sie wirkte beinahe so, als würde sie mich bemitleiden. »Ja. Aber wissen Sie was? Ich kann Ihnen gerne einen Schwarztee machen und ein Kännchen Milch dazu stellen.«
Ich war kurz von diesem Vorschlag überwältigt. Dann setzte ich zur Pointe an. »Ach, nein! Die Mühe brauchen Sie sich nicht zu machen, danke. Dann nehme ich einfach einen Chai Latte.«
Sie antwortete nur: »Gerne!«

Obwohl wir dieselbe Sprache sprechen, haben wir uns nicht verstanden. Und unsere Hochhäuser werden immer höher. Kein gutes Zeichen!

03. August 2009 / 8 Kommentare

Gottheit

Männer wollen bewunderte Helden sein, oder zumindest Gottheiten. Letztens war ich sehr nahe dran.

Meine Frau war weg wegen irgendwelcher dringender Besorgungen, und ich alleine mit meinen beiden Söhnen. Der Frischeste lag in meinem Arm, weil er gerade zu nichts anderem Lust hatte. Trotzdem, oder gerade deswegen, fing ich an zu kochen – was ich zwar sehr gerne tue, aber auch nicht gerade spitzenmäßig beherrsche (da räume ich das Feld lieber diesem guten Freund). Aber ich liebe eben Herausforderungen. Also bereitete ich einarmig Risotto mit Schnitzel und Gemüse zu, deckte einarmig den Tisch, und servierte das Essen einarmig. Voller Stolz präsentierte ich dann meiner Frau einarmig meine Heldentat. Sie nickte nur beiläufig und meinte dann in leicht schroffem Ton, ich hätte doch lieber, anstatt zu kochen, den Müll entsorgen, die Wäsche machen und ein wenig abstauben können. Ich dachte zuerst, sie nimmt mich auf den Arm. Zugegeben, sie wirkte mit all den Einkäufen, die sie trug, schon ein wenig abgekämpft und ungeduldig. Aber, Mann, sie begriff überhaupt nicht, was ich da für ein Wunder mit nur einem Arm zustande gebracht habe.

Frauen! Sie verstehen nie, um was es eigentlich geht.

Außerdem fing der Frischeste an zu quengeln, weil er an die Brust wollte, und der Älteste wollte denn auch lieber mit der Eisenbahn spielen als mein Risotto zu goutieren. Schlussendlich saß ich alleine vor meinem Essen und wünschte mir Thors Hammer, um auf den Tisch zu hauen. So ist es um uns Helden bestellt. Niemand bewundert uns mehr, niemand sieht mehr zu uns hoch. Dabei sind unsere Ansprüche mit der Zeit richtig bescheiden geworden.

Ab und zu ein kleines Lob würde uns nämlich auch schon reichen.

23. Juli 2009 / 6 Kommentare

Schreckenskabinett

Etwa so könnte man meinen letzten Besuch in einer öffentlichen Badeanstalt beschreiben.

Aber zuerst eins vorneweg: Ich bin weit davon entfernt, eine Stilikone zu sein. Außerdem lasse ich öfter die Fünfe grade sein, als so manchem lieb wäre. Aber was sich manchmal in einer der romantischsten und charmantesten Badeanstalten in meiner näheren Umgebung blicken lässt, das gefriert einem auch bei der gnadenlosesten Hitze das Blut in den Adern.

Mein bald 3-jähriger Sohn entdeckte endlich seine Freude am Baden und nötigte mich deshalb bei jeder Gelegenheit ins Schwimmbecken. Darüber war ich natürlich hellauf begeistert, aber der Anblick, der sich mir dann bot, ließ mich stark an meiner eigenen Spezies zweifeln. Ich kam mir vor wie in einer Deix-Illustration.

Herrgott, ich und meine Frau haben nun auch zwei Kinder, aber wir lassen uns deshalb nicht gehen, als gäbe es kein Morgen mehr. Leute, reißt euch bitte schön zusammen!

Okay, ganz so schlimm war es im Nachhinein nicht, aber ich schwöre, dass die oben abgebildeten Personen exakt so aussahen – was die Erinnerung daran eben doch so schlimm macht. Aber es lenkt wenigstens davon ab, dass ich mit meiner Seite nicht so schnell voran komme, wie ich es geplant hatte. Immerhin etwas!

Trotzdem ist der Sommer schön. Genießt ihn!

20. Juli 2009 / Kommentar schreiben

SchneckentempoMeine neue Seite, und zwar genauso rasant wie auf dem obigen Bild. Nun sind also bereits die Rubriken Bilderbücher & Romane gefüllt. Aber ich ruhe mich jetzt nicht auf diesem epochalen Fortschritt aus, nein, nein. Die nächste Rubrik wirft ihren Schatten bereits voraus. Ich schleiche weiter, da kenn ich nix!

Wenn doch alles so schnell vorwärts ginge: die nächste WM, die letzten beiden Staffeln von Lost, die Stubenreinheit meiner beiden Söhne. Aber es kann eben doch nicht alles so fix gehen wie hier.

17. Juli 2009 / 6 Kommentare

Auf-ein-NeuesJa, so bin ich denn nun los geflogen. Angekommen bin ich auf meinem neuen Internet-Auftritt zwar noch nicht, wie man an den leeren Rubriken unschwer erkennen kann, aber das kommt noch. Hauptsache der Anfang ist gemacht! Bringt ja nix, ewig rumzufummeln. Ich werde mich also in den nächsten Tagen daran setzen, mein neues elektronisches Zuhause einzurichten und bin schon mächtig gespannt, wer alles vorbei schauen wird.